20 Minuten, 29.09.13

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Ein «nachhaltiger» Linux-PC aus der Schweiz

Der Ex-Regierungsrat François Marthaler hat Why! gegründet. Das Ziel der Firma: Ihre Linux-PCs sollen zehn Jahre lang im Einsatz sein. 20 Minuten hat den Laptop W253EU getestet.

Bis im Sommer 2012 war François Marthaler Grüner Regierungsrat im Kanton Waadt. Ein Jahr nach seinem Abschied aus der Politik will er nun den Computermarkt aufmischen. «Ich will in der Schweiz die ersten Laptops anbieten, auf denen GNU/Linux vorinstalliert ist», sagt Marthaler. Seit diesem Monat wird das Notebook W253EU und eine Desktop-Variante namens WDi7SSD ausgeliefert.

Das Ziel des Westschweizer Unternehmens ist hoch gesteckt: Die Computer sollen «nachhaltig» sein. Nachhaltig in dem Sinne, dass sie für einen Einsatz von mindestens zehn Jahren konzipiert wurden. Möglich machen soll das, indem die einzelnen Bauteile bei Bedarf aufgerüstet oder bei einem Defekt ausgetauscht werden können. Ein nationales Netz von Fachgeschäften hilft den Kunden dabei. «Zurzeit spricht man so viel über die geplante Obsoleszenz – unser Ansatz ist das Gegenteil davon», erklärt Marthaler.

Zügig im Betrieb

Auf den ersten Eindruck wirkt das Notebook W253EU etwas klobig. Besonders um das CD-Laufwerk knarzt das Plastik unter Druck. Gut verarbeitet sind Touchpad und die Tastatur, die einen angenehmen Anschlag hat. Auch das matte 15,6 Zoll Display, liefert im 16:9-Format eine solide Auflösung von 1366 x 768 Pixel. Mit angenehmem Kontrast lassen sich damit auch im hellen Umfeld noch Texte lesen. Dem aktuellen Trend zu immer höher aufgelösten Bildschirmen, hinkt das W253EU allerdings hinterher.

Die wahren Werte stecken im Inneren des Geräts. Als Betriebssystem wird ein Linux-System (Ubuntu 12.04) mitgeliefert. Bereits vorinstalliert sind Programme wie LibreOffice, das neben der Textverarbeitung auch mit Tabellen umgehen kann und Bildschirmpräsentation anzeigt. Mit Thurnderbird wird ein Mailprogramm mitgeliefert und auch der Browser Firefox ist vorinstalliert. Mit einem Klick auf das Software-Center erhalten die Nutzer zudem Zugriff über mehrere tausend Open-Source-Programme.

Dank der leicht zu verstehenden Oberfläche sollten auch ungeübte Linux-User bei der Bedienung keine Probleme haben. Der verbaute Intel Core i5-3210M verrichtet seine Arbeit mit 2,6 GHz und 8 GB Ram (erweiterbar bis 16 GB) sorgen dafür, dass die vorinstallierten Programme zügig aufstarten.

Auch für Spiele

Die grafische Darstellung übernimmt der GPU Intel Graphics 4000. Ein Test mit dem Egoshooter Xonotic lieferte ein anständiges Ergebnis. Mit der Ultra-Einstellung im Spiel und voller Auflösung lief das Spiel flüssig mit bis zu 35 FPS (Bildern pro Sekunde). Bei kleinerer Auflösung war die Frame-Rate deutlich höher. Für Gelegenheits-Gamer ist das Notebook also durchaus geeignet. Allerdings ist die Auswahl an verfügbaren Spielen im Vergleich zu anderen Plattformen eher klein.

Kostenpunkt des Geräts: 649 Franken

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